Coupe d'Europe Field Trial Retrievers 2011 in Reims (F), 29./30.10.2011

Schade, dass diese Europameisterschaft schon vorbei ist! Aber alles der Reihe nach...

Nach ca. 6 Stunden Fahrt erreichte ich das Novotel in Reims-Tinqueux. Damit ich mir eine erholsame Dusche genehmigen konnten, checkte ich rasch in mein Zimmer ein und traf anschliessend auf den Rest des Schweizer Teams.

Als nächstes stand die Anmeldung und danach das Wettkampf-Meeting auf dem Programm. Nebst allgemeinen Informationen wurden die 48 Teilnehmer auf 4 Treiben mit jeweils 2 Richtern aufgeteilt. In jedem Treiben war eine Nation vertreten. Beaver und ich erhielten die Startnummer 5 im ersten Treiben bei den Richtern Diana Harrison (GB) und Jacques Monsçavoir (F). Beim Willkommens-Buffet mit anschliessendem Besuch der Hotelbar liess ich diesen Tag ausklingen.

Am Samstag ging es um 07.30h los. Im ca. 30 km entfernten Chéry-Chartreuve wurde uns ein reichhaltiges Frühstück serviert, bevor es dann zur offiziellen Präsentation der einzelnen Nationalteams kam. Und dann ging es auch schon los. Mittels eines riesigen landwirtschaftlichen Anhängers, welcher von einem Traktor gezogen wurde, liessen sich die Teilnehmer ins Gelände chauffieren. Nach kleineren organisatorischen Turbulenzen fand schlussendlich jeder Teilnehmer sein Treiben.


Trotz Startnummer 5 warteten Beaver und ich ziemlich genau 3.5 Stunden bis wir endlich an die Reihe, sprich in die Line kamen. Warten heisst bei einem solchen Field Trial, dass man brav hinter der Line mitläuft, bis die Hunde mit den tieferen Startnummern ihre 2 Vögel gearbeitet haben.
Bevor wir nach vorne beordert wurden, konnten 3 Vögel geschossen werden. Der italienische Hund holte seine Markierung. Der spanische Hund huntete durch das Feld, liess sich schlecht lenken und musste schlussendlich zurück gepfiffen werden. Als der Hund fast bei seinem Hundeführer war, wurde ein weiterer Vogel geschossen. Dieser Vogel landete etwa 20 Meter vor und rund 7 Meter rechts von der Line. Und dann ging es sehr schnell.

Startnummer 5 wurde aufgerufen. Ich bekam die Aufgabe einen Vogel in ca. 120 Meter Entfernung am Rande eines Maisfeldes zu holen. Da ich weder diesen, noch den gerade geschossenen Vogel gesehen hatte, erklärte mir die Richterin, wo mein Vogel und wo die "Verleitung" lag. Beaver hatte nur die "Verleitung" markiert und die Richterin meinte, dass diese "Verleitung" ca. 10 Meter vor der Line lag. Dieser Aspekt bewog mich dazu, Beaver eher über Links zu schicken, was mir nicht wirklich gelang... Ein Stopppfiff, ein "Voran" mit der linken Hand (Beaver gehorchte toll) und Beaver lief in Richtung Maisfeld. Da sie etwas nach rechts tendierte, stoppte ich nochmals und schickte sie abermals mit der linken Hand voran. Beavy lief weiter Richtung Mais und ich wähnte mich auf der sicheren Seite. Gemäss Richterin musste Beaver an der "Verleitung" vorbei gelaufen sein.

Just in diesem Moment drehte sie im 90°-Winkel nach rechts und nahm den "falschen" Fasan auf. "Sorry, that's the wrong bird. You can slip the lead on. Sorry!" Mit einem falschen Vogel, aber um eine grossartige Erfahrung reicher, war diese Europameisterschaft für uns ruckzuck zu Ende. 

Positiv war, dass Beaver absolut still und "rocksteady" war. Interessanterweise erhielten 35 von 48 Hunden am ersten Tag ein "éliminé" oder ein "non classé". In unserem Treiben kam nur der dänische Hund (Beaver's Halbbruder, sie haben den selben Vater) weiter. "Batmoor's Gentle George" (so heisst dieser Hund) wurde im Finale am Sonntag 2ter mit RCACT/RCACIT. Congratulations Johannes! In unserem Treiben wurden einige Hunde mit dem Prädikat "out of control" eliminiert und es fiel auf, dass insgesamt relativ viele Hunde eingesprungen sind.

Das Stechen am Samstag fand, vielleicht lag es auch ein wenig an der "Organisation", im Dunkeln statt. Mit dem Traktor ging es dann um ca. 19.30h zurück zum Festsaal, wo nach der Siegerehrung das Bankett statt fand.

Obschon es sportlich nicht gut lief, lernte ich viel dazu. Einerseits aus meinem Fehler und andererseits auch durch das Beobachten der anderen Teilnehmer. Man darf sagen, dass man an solch einem Anlass (und dies bestätigte mir die Richterin), auch die richtige Startnummer braucht... Klar muss der Hund über die nötigen Qualitäten verfügen, trotzdem steht und fällt das Resultat auch mit dem entsprechenden Glück oder Pech. Die Konkurrenz war zwar durchwegs deutlich erfahrener als ich, kämpft aber mit ähnlichen oder anderen Problemen.

Leider schied das gesamte Schweizer Team bereits am Samstag aus:
- Pierre-Yves Loetscher führte den Ersatzhund "Glenoak Swift": Falscher Vogel - éliminé
- Béa Loetscher & "Funnyline Fieldquest J&B": Eye-wipe - éliminé
- Paul Adams & "Kijaronean Puzzle": Out of control - éliminé

Das fröhliche Trüppchen der Belgier stellte an beiden Tagen den Siegerhund. Bei dieser Gelegenheit nochmals herzliche Gratulation an Lydia Gossens & "Rocketstar Geoffrey" für die Siege am Samstag und Sonntag!

Der Anlass war auch dank der vielen guten Gespräche mit verschiedensten Leuten eine runde Sache! Was man da alles erfährt...;-)

Rangliste Semi-Finals
Rangliste Final
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