In Memoriam
Kira
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Kira - die Überlebenskünstlerin
Kira kam am 21. Juli 1995 als Familienhund zu uns. Da bei uns zu Hause klare Strukturen herrschten, wurde ich für die "Erziehung" des neuen Familienmitglieds verantwortlich gemacht.
Im November 1995 meldete ich mich dann beim Hundesport Bremgarten für einen Junghunde-Erziehungskurs an. Nach ungefähr zwei oder drei Wochen beantragte ich die Mitgliedschaft - ich wollte mehr! So stieg ich also im Alter von 19 Jahren in den Hundesport ein. Wenn meine Freunde am Sonntag auschliefen, war ich schon lange im Fährtentraining. Die Freude an der Arbeit mit den Hunden trieb mich auch dazu, dass ich 1998 mit Kira den Aufnahmetest für Militärhundeführer absolvierte und bestand. Im selben Jahr wurden Kira und ich als erstes Milizhunde-Team der Schweizer Armee im Bereich Katastrophenhundearbeit ausgebildet. Insgesamt leistete ich mit ihr 209 Tage Militärdienst. Im Jahre 2007 (Kira war mittlerweile 12 Jahre alt!) endete diese Karriere und gipfelte in der Tatsache, dass wir sogar noch die Einsatzüberprüfung bestanden! Es gibt bis heute keinen Hund, welcher über 9 Jahre und bis ins hohe Alter von 12 Jahren bei der Armee Dienst leistete und einsatzfähig war.
In sportlicher Hinsicht arbeitete ich mit Kira in den Klassen BH 3, SanH 3 und SchH 1. Obwohl nicht jede Prüfung toll lief, hatten wir stets Freude bei den gemeinsamen Aktivitäten.
Gesundheitlich musste Kira so einiges verkraften. Nebst der notfallmässigen Kastration und schlechten Hüftgelenken war vor allem ihre entzündliche Magen-Darm-Erkrankung (ähnlich wie Morbus Crohn) belastend für sie. Leider wurde dies erst spät diagnostiziert und Kira musste einige Jahre mit Übelkeit kämpfen. Ihr unglaublicher Überlebenswille machte sie aber zu einem stets fröhlichen und äusserst aktiven Hund.
Kleine Geschichten gefällig?
Als Kira eines schönen Tages mit meinem Vater in der Zermatter Bergwelt unterwegs war, verabschiedete sie sich plötzlich vom Weg in Richtung Bergrestaurant, wo sie via Sitzbank auf den Tisch sprang und dem verdutzten Jungen den Kuchen vom Teller frass.
Während einer Katastrophenhunde-Schweizermeisterschaft verliess sie plötzlich den Suchbereich und tauchte in ein Kellergewölbe ab. Sie reagierte so lange nicht auf meine Kommandi bis sie alle Sandwiches gefressen hatte. Diese waren eigentlich für die Helfer bestimmt...
BH 3, Brienz, 11.11.2000: Kira wusste wohl, dass das närrische Treiben an diesem Tag beginnt. Bei der Detachier-Übung wollte Kira die Position "Steh" nicht einnehmen und rannte einfach, mittels perfektem "Voran" durch die Zauntüre des Fussballplatzes und verschwand in den Wald. Nach gefühlten fünf Minuten kam sie dann wieder zurück. Kira glücklich, Punkte weg. Am selben Tag hielt sie es im Sachenrevier auch nicht für nötig die Gegenstände sofort aufzunehmen und zu apportieren. Zuerst wurde genüsslich über jeden Gegenstand markiert und diese erst danach zu mir gebracht. Leider waren diese dann auch nicht mehr am Stück, sondern wurden während des Rückwegs zu Zahnstochern verarbeitet. Unterhaltungsfaktor für die Zuschauer unbezahlbar, Ärger bei mir einigermassen gross.
Dann kam der 4. November 2010. Um ca. 07.30h rief mich meine Mutter an. Kira wollte und konnte nicht mehr aufstehen und urinierte unkontrolliert in ihr Körbchen. Für mich war klar, dass Kira's langes Leben wohl an diesem Tag sein Ende nehme würde. Der Tierarzt konstatierte, dass sie möglicherweise einen Schlaganfall erlitten hatte und wir uns von ihr verabschieden müssen. Kira suchte sich wie so oft den grossen Showdown aus. An diesem sonnigen Tag mit stahlblauem Himmel war nämlich unsere gesamte Familie versammelt und sie konnte sich in ihrer vertrauten und kompletten Runde von uns verabschieden...nach 15 Jahren und 6 Monaten...
Ich fühle auch heute noch einen immensen Schmerz in mir, denn Kira veränderte mein Leben so nachhaltig, wie dies niemand anderes jemals geschafft hat.
Danke, Kira! Du bleibst für immer ein Teil von mir!
(Didier, April 2011)
Kira kam am 21. Juli 1995 als Familienhund zu uns. Da bei uns zu Hause klare Strukturen herrschten, wurde ich für die "Erziehung" des neuen Familienmitglieds verantwortlich gemacht.
Im November 1995 meldete ich mich dann beim Hundesport Bremgarten für einen Junghunde-Erziehungskurs an. Nach ungefähr zwei oder drei Wochen beantragte ich die Mitgliedschaft - ich wollte mehr! So stieg ich also im Alter von 19 Jahren in den Hundesport ein. Wenn meine Freunde am Sonntag auschliefen, war ich schon lange im Fährtentraining. Die Freude an der Arbeit mit den Hunden trieb mich auch dazu, dass ich 1998 mit Kira den Aufnahmetest für Militärhundeführer absolvierte und bestand. Im selben Jahr wurden Kira und ich als erstes Milizhunde-Team der Schweizer Armee im Bereich Katastrophenhundearbeit ausgebildet. Insgesamt leistete ich mit ihr 209 Tage Militärdienst. Im Jahre 2007 (Kira war mittlerweile 12 Jahre alt!) endete diese Karriere und gipfelte in der Tatsache, dass wir sogar noch die Einsatzüberprüfung bestanden! Es gibt bis heute keinen Hund, welcher über 9 Jahre und bis ins hohe Alter von 12 Jahren bei der Armee Dienst leistete und einsatzfähig war.
In sportlicher Hinsicht arbeitete ich mit Kira in den Klassen BH 3, SanH 3 und SchH 1. Obwohl nicht jede Prüfung toll lief, hatten wir stets Freude bei den gemeinsamen Aktivitäten.
Gesundheitlich musste Kira so einiges verkraften. Nebst der notfallmässigen Kastration und schlechten Hüftgelenken war vor allem ihre entzündliche Magen-Darm-Erkrankung (ähnlich wie Morbus Crohn) belastend für sie. Leider wurde dies erst spät diagnostiziert und Kira musste einige Jahre mit Übelkeit kämpfen. Ihr unglaublicher Überlebenswille machte sie aber zu einem stets fröhlichen und äusserst aktiven Hund.
Kleine Geschichten gefällig?
Als Kira eines schönen Tages mit meinem Vater in der Zermatter Bergwelt unterwegs war, verabschiedete sie sich plötzlich vom Weg in Richtung Bergrestaurant, wo sie via Sitzbank auf den Tisch sprang und dem verdutzten Jungen den Kuchen vom Teller frass.
Während einer Katastrophenhunde-Schweizermeisterschaft verliess sie plötzlich den Suchbereich und tauchte in ein Kellergewölbe ab. Sie reagierte so lange nicht auf meine Kommandi bis sie alle Sandwiches gefressen hatte. Diese waren eigentlich für die Helfer bestimmt...
BH 3, Brienz, 11.11.2000: Kira wusste wohl, dass das närrische Treiben an diesem Tag beginnt. Bei der Detachier-Übung wollte Kira die Position "Steh" nicht einnehmen und rannte einfach, mittels perfektem "Voran" durch die Zauntüre des Fussballplatzes und verschwand in den Wald. Nach gefühlten fünf Minuten kam sie dann wieder zurück. Kira glücklich, Punkte weg. Am selben Tag hielt sie es im Sachenrevier auch nicht für nötig die Gegenstände sofort aufzunehmen und zu apportieren. Zuerst wurde genüsslich über jeden Gegenstand markiert und diese erst danach zu mir gebracht. Leider waren diese dann auch nicht mehr am Stück, sondern wurden während des Rückwegs zu Zahnstochern verarbeitet. Unterhaltungsfaktor für die Zuschauer unbezahlbar, Ärger bei mir einigermassen gross.
Dann kam der 4. November 2010. Um ca. 07.30h rief mich meine Mutter an. Kira wollte und konnte nicht mehr aufstehen und urinierte unkontrolliert in ihr Körbchen. Für mich war klar, dass Kira's langes Leben wohl an diesem Tag sein Ende nehme würde. Der Tierarzt konstatierte, dass sie möglicherweise einen Schlaganfall erlitten hatte und wir uns von ihr verabschieden müssen. Kira suchte sich wie so oft den grossen Showdown aus. An diesem sonnigen Tag mit stahlblauem Himmel war nämlich unsere gesamte Familie versammelt und sie konnte sich in ihrer vertrauten und kompletten Runde von uns verabschieden...nach 15 Jahren und 6 Monaten...
Ich fühle auch heute noch einen immensen Schmerz in mir, denn Kira veränderte mein Leben so nachhaltig, wie dies niemand anderes jemals geschafft hat.
Danke, Kira! Du bleibst für immer ein Teil von mir!
(Didier, April 2011)
